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Entwicklungen mit dem ILIAS-Verein oder externen Programmieren

Die Entwicklung und Verbesserung von ILIAS ist eine Daueraufgabe. Wie in der Philosophie nach Kaizen „Improving the World with Everyone, Everywhere, Every Day – The Kaizen Way.“ (Webseite Kaizen Institute) lädt der ILIAS-Verein alle NutzerInnen ein, sich im Entwicklungsprozess zu beteiligen. Damit Sie sich nicht in die Softwareentwicklung und Entwicklungsprozesse des Vereins einarbeiten müssen, unterstützt Sie das CCE Ihre Ideen zu verwirklichen. Wenn Sie Ideen und finanzielle Ressourcen haben (in blau dargestellt), dann beschreiten wir gerne den Weg mit Ihnen. In Grün dargestellt sind die Aufgaben, die das CCEs für Sie übernimmt.

Ausgehend von Ihren Ideen erstellen wir eine Beschreibung der gewünschten Funktion und sogenannte Mockups. Das sind Bilder, die zeigen, wie die Oberfläche in ILIAS aussehen soll. Wir erstellen mit den Beschreibungen und Mockups im Feature Wiki des ILIAS Vereins (feature.ilias.de) einen Eintrag. Manchmal besteht vorher noch die Möglichkeit, einen kleinen Umweg zu gehen und sich vorab Unterstützung aus der Community zu holen. Die verschiedenen Mitarbeiter:innen des CCEs engagieren sich in diversen „Special Interest Groups“ (SIG) des ILIAS Vereins und bei regionalen Anwendergruppen. Wenn ihre Idee einen Schmerz aufgreift, der in einer SIG oder Arbeitsgruppe bereits thematisiert wurde, so kann unsere potenzielle Lösung dort diskutiert und nicht zuletzt vielleicht auch finanzielle Mitstreiter gefunden werden.        

Steht der Vorschlag im Feature Wiki führt das CCE die Diskussion mit den Entwicklern und der Community. Die Entwickler geben Rückmeldung, ob es technisch möglich ist oder ob etwas an dem Vorschlag abgeändert werden muss, damit es programmiert werden kann. Aber auch das Gusto der Entwickler kann ein Kriterium werden. Während dieser Phase greifen wir die Kommentare auf und finalisieren, in Absprache mit Ihnen, den Feature-Vorschlag

Ist die Finanzierung gesichert und sind die Diskussionen ausgeräumt, ist der Vorschlag bereit in den Jour-fixe-zu gehen. Alle zwei Wochen setzt sich das Kernteam, bestehend aus Entwicklern und Produktmanagern des Vereins, zusammen und entscheidet über die Aufnahme in die Kernprogrammierung von ILIAS. Wir nehmen an dem Jour Fixe teil und geben unser Bestes das Kernteam zu überzeugen!

Ist Ihr Feature in der Kernprogrammierung angekommen, wird das Feature mit jeder großen ILIAS-Version erneut getestet und gepflegt. Auch hier beteiligt sich das CCE an den jährlichen Testungen. In einigen Fällen wird es von anderen Nutzer:innen weiterentwickelt oder um Funktionen erweitertet.

Wenn sich die Entwickler gegen eine Aufnahme in die Kernprogrammierung entscheiden, können wir separate Entwicklungen oder die Entwicklung eines PlugIns in Auftrag geben. Ein PlugIn ist wie ein kleines Zusatzprogramm, was wir dann in ILIAS einbringen. So kommen zum Beispiel H5P, der elektronische Semesterapparat, das interaktive Video, die Lernkarten, die Anbindung an Opencast oder, unsere selbst entwickelte Guided-Tour, in unser ILIAS.

CCE interne Entwicklungen

Manchmal dauern ILIAS-Entwicklungen, über den Verein, zu lange.Manchmal brauchen wir ILIAS externe Programme, die uns den Arbeitsalltag erleichtern. Daher betreiben wir auch eigene Entwicklungen. Hier stellen wir Ihnen ein paar vor:

Die Guided-Tour

Die Guided-Tour entstand aus dem dringenden Wunsch heraus unsere Anwender:innen während der gravierenden Umstellung zu ILIAS7 nicht alleine zu lassen. Es fand ein kompletter Umbruch in der Navigation statt. Solch eine Guided-Tour ist schon länger durch den Verein geplant, wurde aber immer noch nicht entwickelt. Hier hieß es für uns rasch zu handeln. Die GuidedTour basiert auf dem Framework Bootstrap Tour (https://bootstraptour.com/). Die Bootstrap Tour kann über ein Plugin in ILIAS eingebracht werden. Die Touren werden in der Plugin-Administration erstellt. Die Pop-Ups, deren Verlauf, an welchem Objekt ein Pop-Up angeheftet, die Texte und Verlinkungen werden in Form eines JSON-Skript programmiert:

In ILIAS erscheint die Guided-Tour in der vertikalen Kachel. Die unterschiedlichen Touren liegen im Fly-Out. Von dort aus können die Touren gestartet werden:

Die nächsten Entwicklungsschritte sind die Überarbeitung und Optimierung der bereits vorhandenen Touren sowie die Programmierung weiterer Touren. Vor allem für ILIAS Einsteiger könnte eine Tour durch einen ILIAS-Kurs interessant sein.

Das CCE stellt das PlugIn der Guided Tour, inklusive Dokumentation, kostenfrei auf Github zur Verfügung:  github.com/cce-uzk

„Supporting Support - Das Support-Formular“

„Supporting Support“ ist die Motivation, die viele unserer Eigenentwicklungen antreibt. Eine Eigenentwicklung, von der Sie vielleicht nicht sofort den Nutzen sehen, ist unser Supportformular. Wir erhalten aber viele Mails in denen, ausgehend von einer kryptischen Webmail oder Gmx-Adresse eine Person lediglich schreibt, dass Sie „keine Mats“ sehen könne. Benutzername oder der Namen der Lehrveranstaltung fehlen. Auch Dozierende vergessen oft, den Namen ihrer Lehrveranstaltung oder einen ILIAS-Link anzugeben. Wir haben überlegt, wie wir es schaffen, dass direkt in der ersten Nachricht alle relevanten Informationen abgefragt werden, sodass ein unnötiges Ticket-“Ping-Pong“ entfällt. In den FAQs oder ILIAS Einsteigerschulungen beschreiben wir, welche Informationen wir brauchen. Aber Nutzer:innen, die ein Ticket auslösen, lesen in der Regel nicht vorher die FAQs. So entstand die Idee, ein Webformular zu entwickeln. Neben der Hilfe zur Selbsthilfe, in Form von potenziellen Lösungen, werden im Nachrichtentext alle relevanten Informationen abgefragt. So wird nichts vergessen! 

In den nächsten Entwicklungsschritten erfolgt eine Anpassung des Formulars an unser geändertes Supportportfolio und im nächsten Entwicklungsschritt die Integration eines Chatbots. Aufgrund Personalmangels sind wir dazu gezwungen einige Supportanfragen auszulagern. Vor allem die Anfragen zu Semesterbeginn, von hunderten Studierenden, die Ihre Kurse in ILIAS nicht finden. 80% dieser Kurse wurden von den Dozierenden noch nicht online gestellt und in 19,99% der Fälle sind die Studierenden nicht in KLIPS, oder im falschen KLIPS-Kurs oder haben sich gerade erst vor einer Minute angemeldet. Dass Studierende nicht übertragen werden kommt so gut wie nie vor. Wenn es uns gelingt ein Chatbot zu entwickeln – mit Verbindungen zu unseren Datenbanken, so wird es in Zukunft möglich sein, dass anhand der Lehrveranstaltungsnummer der Chatbot den Studierenden sagt, dass der Kurs offline ist, oder Sie nicht im KLIPS-Kurs sind.  

Der Chatbot beruht auf dem Coding des Rasa Open Source-Projekts. Im Moment lernt unsere KI die unterschiedlichen Anfragen zu klassifizieren. Unser kleiner Bot lernt also Konversation. Während das Supportformular nur auf unserer Webseite implementiert werden kann, läuft eine kleine Probeversion unseres Bots bereits auf ILIAS:

In Zukunft kann eine Supportanfrage also dort begonnen werden wo unsere Nutzer:innen sich die Frage gestellt haben. Wenn der Bot eine Frage nicht beantworten kann, dann wird direkt aus der Nutzeroberfläche ein Ticket erstellt. Der Umweg über die Webseite entfällt.

Last but not Least haben wir verschiedene Workflow-Unterstützungen für unsere digitalen Prüfungen entwickelt:

Workflow-Unterstützungen

Wir entwickelten ein Prüfungsmanagement-Tool zur optimalen Planung, Organisation und Unterstützung der Prüfungsressourcen und Prozesse. In Kombination mit weiteren Applikationen sind eine automatisierte Prüfungserstellung und Prüflingsverwaltung möglich.

Für die Durchführung digitaler Prüfungen in den Räumen des Elektronischen Prüfungscenters und des Anatomiesaals der Medizinischen Fakultät haben wir eine Steuerungsapplikation der Prüfungs-PCs entwickelt. So können alle Rechner zentral verwaltet und gestartet werden.